Belvedere

  • Erweiterung Primarschule und Neubau Kindergarten Niederbüren 2° Preis - Visitor Center Museum Belvedere Wien 2° Preis -

Das Ensemble des Oberen- und unteren Belvederes ist eine hochkomplexe geometrische Struktur: diese ist von einer Abfolge von perfekt inszenierten Blickachsen gekennzeichnet, welche von point de vues gerahmt werden, die durch strenge Kompositionsregeln über einen gemeinsamen Brennpunkt (Im Bereich des Südeinganges) miteinander verbunden sind. Dazwischen liegt im WB-gebiet die als Depot genutzte Bunkeranlage, welche in seiner Organisation auf keines dieser Ordnungsprinzipen aufbaut.

Das neue Besucherzentrum versucht mit dem vorhandenen Bestand in Dialog zu treten und gleichzeitig ein Verbindungselement zwischen dem Oberen Belvedere und dem Kaval- lierstrakt auszubilden. Das Besucherzentrum ist folglich als Kreisbogenförmiges Volumen zwischen der Radialachse des Kavallierstrakt und der Spiegelachse des Belvedere aufgefächert.

Von der Prinz-Eugen Straße kommend, ist das Visitor Center über eine sanft abfallende Rampe mit 6% über einen neuen Eingang im Sockel des Kavallierstraktes erschlossen. Der topographische Höhenunterschied von Ehrenhof zur Prinz-Eugen Straße wird genutzt um ein doppelgeschossiges Eingangsfoyer auszubilden in welchem sich das Info-Ticket befindet und über welches man das Visitor Center betritt. 

Das Visitor Center ist als einheitlicher Raum geplant, in welcher die Funktionen über unterschiedliche Niveaus entlang einer Rampen-Promenade angeordnet sind. Die Rampe startet im Aussenraum und setzt sich mit der selben Steigung im Innenraum fort und knüpft sich dehalb an die topografische Gliederung des Gartens in Terrassen an. Kassa, Info-Ticket, Garderobe und Shop befinden sich in einer Reihenfolge, Nebenräume sind in einer Service-Schicht kompakt gegliedert.

Der Höhenunterschied unter der Rampenanlage wird genutzt um die Technik strategisch günstig auf halben Weg zwischen Kavallierstrakt und Oberen Belvedere anzuordnen. Im Schnitt wird der räumliche Chiasmus deutlich: während sich im Foyer die Decke erhebt und der Boden fest verankert ist, bleibt im Besuch- erzentrum hingegen die Decke stabil, während sich der Boden absenkt. Das ankommen im Belvedere erfolgt entlang der seitlichen Sichtachsen der Sala Terrena.

Während entlang des Eingangs der Blick mit Hilfe der Landschaftsplanung in der Distanz fortgesetzt wird, so setzen wir im Innenraum auf ein charakteristisches Barockes Element: die illusionistische Inszenierung des Raumes in der Spiegelung: der Raum wird durch die Verwendung dieses Spiegels entlang der letzten Radialachse des Visitorcenters als Kulisse erweitert. Auf diese Weise vollendet sich der Fächer des Bauwerks in der Reflexion und wird im Hinblick auf die zentrale Symmetrieachse ergänzt.

Info:

Visitor Center Oberes Belvedere

EU-weiter, offener, einstufiger Realisierungswettbewerb

2024

zusammen mit Aleksandra Budaeva, Patrick Pregesbauer


Landschaftsarchitekt:

Studio Mathieu Lucas, Paris

Bauingenieru:

Dr. Lüchunger+Meyer Bauingenieure AG

Brandschutz:

Nina Schjerve

Bauphysik:

Vasko + Partner

Bilder:

OUT OF RAM

Visitor Center Oberes Belvedere Wien

2° Rang